Hessentag 2023 Pfungstadt

redaktioneller Beitrag von Klaus Leitzbach veröffentlicht am

Hessentag 2023 © dokuphoto.de/Klaus Leitzbach
Hessentag 2023 © dokuphoto.de/Klaus Leitzbach

Die Bahn sorgt für Verwirrung bei Hessentagsbesuchern:

 

" Nächster Halt Bickenbach in 7 Minuten, aber der Zug hielt als Nächstes doch in Eberstadt. Leider war dort der Aufzug defekt. Freundliches Service-Personal auf den Bahnsteigen half Behinderten und Radfahrern ".

 

Unsere klimaneutrale Fahrt mit dem Zug zum Hessentag 2023 gestaltete sich zunächst als schwierig und sorgte bei den vielen Festtagsbesuchern im Zug für Verwirrung. Kurz hinter Darmstadt wurde auf der elektronischen Anzeige im Zug als nächster Halt nicht Eberstadt, sondern „nächster Halt Bickenbach in 7 Minuten“ angezeigt und das sorgte bei den Fahrgästen mit Ziel Hessentag für reichlich Gesprächsstoff. Doch schließlich hielt der Zug als Nächstes doch in Eberstadt- Dort angekommen wartete auf die Hessentags-Besucher ein weiteres Hindernis.

 

Der Aufzug auf dem Bahnsteig war außer Betrieb, für mobilitätseingeschränkte Menschen wurde das Treppensteigen zu einer unangenehmen Herausforderung. Unten angekommen, musste man noch einige Meter bis zur Bushaltestelle weiterlaufen. dort sollte alle 5 Minuten ein Bus nach Pfungstadt abfahren. Bei hohen Temperaturen stand dieser aber mehr als 5 Minuten an der Haltestelle, bis er schließlich rappelvoll war und schließlich losfuhr.

 

Gut beschützt: Schutzmann vor Ort

 

" Essen und Getränke auf dem Hessentag zu teuer und Wege zu lang "

 

In Pfungstadt hielt der Bus schließlich am Bahnhof, wo die sogenannte Hessentagstraße noch ca.

200 Meter entfernt war. Kritisiert wurde von vielen Festtagsbesuchern, mit denen wir gesprochen haben, der lange Weg zum eigentlichen Festtagsgelände mit Riesenrad und Ausstellungshallen.

 

Gerade für gehbehinderte Menschen, die mit dem ÖPNV anreisen einfach zu lange. Denn etwa vier Kilometer zieht sich die Hessentagsstraße durch die Pfungstädter Innenstadt. Wenn man unterwegs vom Kurs abweicht und zum Beispiel das Weindorf oder die Ausstellung "Natur auf der Spur" besucht, dann muss man ein paar Kilometer mehr laufen. Sonnencreme, gutes Schuhwerk und reichlich Kondition sind für die heißen Tage unbedingt notwendig.

 

Ein weiterer Kritikpunkt sind die hohen Preise für Essen und Trinken. Da auf dem Hessentag Einwegschirr verboten ist, müssen trinkwillige Besucher sogenannte Hessentagsbecher erwerben, für diese Plastikbecher zahlen sie dann den stolzen Preis von fünf Euro. An allen Getränkeständen werden die gebrauchten Becher gegen neue getauscht.

 

Wer mit dem Auto anreist erlebt an den Parkplätzen eine böse Überraschung, denn vorort sind dann 15 Euro Parkgebühr fällig.

 

Das alles teurer wird ist bekannt, doch auf dem diesjährigen Hessentag muss man nochmal mehr in den Geldbeutel greifen, um sich fast zu leisten. Gilt auch für die vielen Ständen mit Süßigkeiten wie Eis oder Kuchen entlang der Hessentagsstraße.

 

Vertretung der hessischen Staatskanzlei

 

Im Vorfeld des Hessenstags gab es Überlegungen ihn abzusagen.  Während des Hessentags hatte man mitunter bei einigen Bewohnern Pfungstadts den Eindruck, dass das Fest nicht gewollt ist.

 

Und auch einige Betreiber der Verkaufsstände der Hessentagsstraße äußerten sich uns gegenüber weniger erfreut. Zitat: "Es gab schon Veranstaltungen bei den denen es besser war."

 

Verbindung mit der Bahn unzureichend von und nach Pfungstadt nur stündlich - Zug überfüllt und Anzeigen im Zug eine Katastrophe.

 

" Nächster Halt: Eberstadt - doch der Zug fuhr einfach ohne Halt weiter, aussteigewillige Fahrgäste verwundert "

 

Am Ende bleibt für Pfungstadt ein Defizit übrig und die erwarteten Besucherzahlen wurden nicht erreicht.

 

Muss das Fest der Hessen tatsächlich jährlich stattfinden und 10 Tage dauern? Das Landesfest anderer Bundesländer ist 3 Tage lang und findet nicht jedes Jahr statt. In Zeiten knappen Kassen auch für Hessen ein Modell?

 

Am Ende unseres Besuches des Hessentags beschlossen wir mit der Bahn ab Pfungstadt zu fahren, am Bahnhof angekommen stand da auch schon ein Zug der Odenwaldbahn. Doch zum Erstaunen der Mitfahrwilligen wurde die Fahrt in Richtung Darmstadt nur stündlich angeboten. Bis der Zug schließlich losfuhr war der einteilige Triebwagen völlig überfüllt. Auf der Anzeigetafel wurde der nächste Halt „Eberstadt“ und dort wollten auch einige Fahrgäste aus- und umsteigen, doch zu ihrer und unserer Überraschung fuhr der Zug ohne Halt in Eberstadt durch.(kl)

 

Ein ÖPNV der zu dem wichtigsten Fest der Hessen trotz schienengebundener Anbindung nur ein stündliches Angebot bietet und deren Angaben zu Haltestationen für Verwirrung und Verärgerung sorgt, ist einem Hessentag nicht angemessen. (kl)